Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V.
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Erstmalige Preisverleihung am 28.09.2010

Am 30. Deutschen Naturschutztag wurde erstmalig der Wolfgang-Erz-Förderpreis an einen jungen Wissenschaftler verliehen. Die Laudatio hielt Heinz-Werner Persiel, Vorsitzender des BBN.
Preisträger ist Dr. Harald Schaich aus Freiburg für seine 2009 vorgelegte Dissertation mit dem Thema "Zukunftsfähige Auenlandschaften durch Wiedervernässung und Beweidung? Interdisziplinäre Analyse einer Renaturierungsmaßnahmen am Beispiel des Syrtals (Luxemburg)".

Von links: Heinz-Werner Persiel (BBN Vorsitzender), Harald Schaich (Preisträger) und Till Backhaus (Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern)

Wolfgang-Erz-Förderpreis

Präambel

Der BBN stiftet zum 10-jährigen Gedenken an Wolfgang Erz, der am 19. August 1998 verstarb, den Wolfgang-Erz-Förderpreis.

Dieser Förderpreis wurde erstmalig auf dem Deutschen Naturschutztag 2010 in Mecklenburg-Vorpommern verliehen.

Zum Namensgeber

Wolfgang Erz wurde am 24. Dez. 1936 in Danzig geboren. Sein Engagement für den Naturschutz begann mit ornithologischen Beobachtungen noch während seiner Schulzeit. Ihr folgte eine wissenschaftliche Ausbildung mit dem Studium der Zoologie, Botanik und Geografie, die er mit einer Promotion abschloss. Wissenschaftliche Forschungen im Rahmen von Stipendien führten ihn für mehrere Jahre nach Rhodesien und Simbabwe.

Seine eigentliche Berufstätigkeit begann Wolfgang Erz 1966 an der Vogelschutzwarte Essen. 1968 wechselte er an die damalige Bundesanstalt für Vegetationskunde, Naturschutz und Landschaftspflege (heute: Bundesamt für Naturschutz), wo er die Leitung der Abteilung Naturschutz übernahm. Fast gleichzeitig wurde er auch geschäftsführendes Vorstandsmitglied der damaligen Arbeitsgemeinschaft Deutscher Beauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege e. V.(ABN). 1970 wurde er für zwei Jahre freigestellt, um als Mitarbeiter des Naturschutz-Beauftragten der Bundesregierung Bernhard Grzimek im Bundeskanzleramt den Entwurf eines Bundesnaturschutzgesetzes vorzubereiten. Danach nahm er seine ursprüngliche Tätigkeit wieder auf und war zum Schluss Leiter des Fachbereichs „Ökologie und Naturhaushalt“  beim Bundesamt für Naturschutz.

Als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der damaligen Arbeitsgemeinschaft Deutscher Beauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege e. V./ABN (heute: Bundesverband Beruflicher Naturschutz - BBN) übernahm Wolfgang Erz die Herausgabe der Jahrbücher für Naturschutz und Landschaftspflege (früher: Verhandlungen Deutscher Beauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege) und prägte ab 1970 die Vorbereitung und Inhalte von vierzehn Deutschen Naturschutztagen (der letzte war der Deutsche Naturschutztag in Dresden 1998). Er sah die Deutschen Naturschutztage als Instrument zur Erhöhung gesellschaftspolitischer Wirksamkeit des Naturschutzes (z. B. bei der Schaffung von Akzeptanz für die Einrichtung des Nationalparks Wattenmeer 1972), zur Vermittlung von Wissen und Erfahrungen im Naturschutz (durch aktuelle Vorträge und Diskussionen), zur Stärkung des Selbstwertgefühls der im Berufsfeld Naturschutz Tätigen und zur Anregung für ein einheitliches Vorgehen bei der Erreichung von Zielen (beispielsweise in der Gesetzgebung).

Wolfgang Erz war die treibende Kraft für die 1996 vorgenommene Umbenennung der ABN. Ihm lag sehr daran, dass der Naturschutz ein gutes Image hat und qualifiziert, kompetent und professionell arbeiten müsse. Die Umbenennung in „Bundesverband Beruflicher Naturschutz" war konsequent, weil inzwischen die meisten Mitglieder hauptamtlich im Naturschutz tätig waren.

Wolfgang Erz hat die Tradition seiner Vorgänger, die mit Hugo Conwentz begann – dem die vom BBN verliehene Medaille für herausragende Naturschutzleistungen gewidmet ist – erfolgreich fortgesetzt.


Verleihung

Der Wolfgang-Erz-Förderpreis wird auf Beschluss des BBN-Vorstandes verliehen.

Er wird in der Regel vierjährlich anlässlich des Deutschen Naturschutztages an eine bis zu drei Personen vergeben.

Die Übergabe wird in der Regel durch den Vorsitzenden des BBN oder ein anderes Vorstandsmitglied vorgenommen


Leistungen

Mit dem Wolfgang-Erz-Förderpreis sollen bundesweit herausragende und beispielhafte anwendungs- und umsetzungsorientierte Arbeiten für den Naturschutz ausgezeichnet werden.

Die Themenfelder sind insbesondere:

Avifaunistik, Vogelschutz, Tierökologie, Allgemeiner Artenschutz, Biotopschutz, Gebietsschutz, Landschaftsplanung, Eingriffsregelung, Naturschutz und Nutzung, Naturschutzrecht, konzeptionelle Grundlagen, Naturschutzpolitik, Bildung, Ausbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Geschichte des Naturschutzes.


Vorschläge

Vorschläge für die Verleihung des Preises können seitens der Betreuer von Abschlussarbeiten und Dissertationen der für Naturschutz und Landschaftspflege relevanten Ausbildungseinrichtungen (Universitäten und Fachhochschulen) an den Vorstand des BBN eingereicht werden. Sie sind mit einer ausführlichen Begründung zu versehen, aus der die Leistungen der Kandidaten im Sinne des vorausgegangenen Abschnitts konkret hervorgehen und bewertet werden.

Außerdem muss dem Vorschlag ein Lebenslauf der empfohlenen Person beigefügt sein.

Der BBN-Vorstand kann selbst mit eigenen Vorschlägen initiativ werden oder Vorschläge und Rat zur Beurteilung von Kandidaten einholen.

Vorschläge, die bis zum 1. September eines Jahres eingehen, kommen für eine Berücksichtigung anlässlich des darauf folgenden Deutschen Naturschutztages in Betracht.

Der BBN-Vorstand wird ein Gremium zur Beurteilung der eingereichten Vorschläge einrichten.


Auszeichnung

Die Auszeichnung der Träger des Wolfgang-Erz-Förderpreises besteht aus einem Geldbetrag (zwischen 1.000,00 und 3.000,00 Euro) und einer Urkunde sowie einer kurzen Würdigung der Persönlichkeit der/des Geehrten bei der Verleihung. Der BBN wird sich bemühen, die ausgezeichneten Arbeiten oder Teile davon zu veröffentlichen.

Die Urkunde weist in kurz gehaltener Form auf die besonderen Verdienste der geehrten Persönlichkeit hin.

Ggf. entstehende Reisekosten der Preisträger übernimmt der BBN.

Verleihung, Anlass und Hinweise auf die Person der Preisträger werden durch Pressemitteilungen an die Fachzeitschriften für Naturschutz und Landschaftspflege der Bundesrepublik (bei Ausländern auch in deren Heimatland) sowie an die örtliche Presse des Heimatortes der Preisträger bekannt gegeben.